Sandstrahlen

Das Strahlverfahren, oft auch Strahlen oder Sandstrahlen genannt, ist ein technologisches Verfahren zur Bearbeitung der Oberfläche von meistens harten Materialien, bei dem die Schleifpartikel unter hohem Druck abgegeben werden. Es wurde bereits 1870 in den USA von Benjamin Chew Tilghman patentiert. Es handelte sich um ein Sandstrahlgerät (Kolbengebläse), mit dem es möglich war, dass die Schleifpartikel tiefer in die Oberfläche von harten Gegenständen eindringen. Später verbesserte der Amerikaner seine Methode mit Schablonen, sodass er für viele Produkte immer wieder das gleiche Muster erstellen konnte. Im Jahre 1878 erhielt der Deutsche Holstein ein Patent zum Mattieren der Glasoberfläche mit Sand. Und an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert hielt das Sandstrahlverfahren Einzug in Böhmen.

Beim Strahlen wird die Oberfläche eigentlich aufgeraut und für die weitere Oberflächenbehandlung – Lackieren oder Verzinken – vorbereitet. Das Strahlen erfolgt mit einem Strahlmittel in einer Strahlbox.

Das Strahlverfahren, auch als Sandstrahlen bezeichnet, wird hauptsächlich im Maschinenbau eingesetzt. Mit dem Strahlen wird Rost oder alte Farbe entfernt und die gesamte Oberfläche aufraut. Das Strahlen hat Bedeutung als Korrosionsschutz.

Mit verschiedene Arten von Schleifmitteln lässt sich unterschiedliche Oberflächenrauheit erzielen, und diese Rauheit ist gerade bei der Beschichtung mit Farbe wichtig. Durch das Strahlen entsteht ein so genannter Ankergrund, auf den die Farbe aufgetragen wird. Einfach ausgedrückt – es handelt sich dabei um mikroskopisch kleine Krater, die mit Farbe gefüllt werden und eine kompakte Oberfläche entsteht. Die Farbe haftet somit auf der gestrahlten Oberfläche. Zum Strahlen können verschiedene Materialien verwendet werden, sogar Schalen (z. B. aus Mandeln), aber zum Beispiel beim Strahlen von Schwarzeisen verwendet man oft Stahlkies. Je nach verwendetem Strahlmittel unterscheiden sich die gestrahlten Gegenstände in der Rauheit und Qualität der einheitlichen Oberfläche.

Dank der breiten Palette der am Markt angebotenen Strahlmittel kann derzeit grundsätzlich jedes Material gestrahlt werden. Allerdings muss immer das mögliche Risiko, dass beispielsweise beim Sandstrahlen von historisch wertvollen Gegenständen ein Gewinde beschädigt oder die Auflageflächen (z. B. bei Lagern) verformt werden können, in Betracht ziehen. Deswegen müssen die gefährdeten Stellen noch vor dem Strahlen geschützt werden, entweder mit einem speziellen Klebeband, einem geeigneten Verbindungsmaterial oder verschiedenen Arten des abriebfesten Gummis